Mein Rhythmus-Alphabet könnte Ihnen dabei helfen, Ihre Sicherheit beim Spielen, Lesen und Aufschreiben von Rhythmen zu verbessern. Im folgenden Video geht es um Achtelnoten.
Video: Puls und rhythmische Grundfiguren
So üben Sie
Sie können sofort loslegen und mitklatschen. Mein Mitarbeiter Bruce, der Rhythmusbär, hat die neun rhythmischen Grundfiguren bereits verinnerlicht und kann sie mühelos klatschen. Im Video klatscht Bruce die Figuren 1 bis 5, dann das Intro von Andreas Bouranis Hit Auf uns und zum Schluss die Figuren 6 bis 9 zweimal – er liebt Herausforderungen. Vielleicht haben Sie Lust, ein wenig mit Bruce zu üben?
Wenn Sie Schwierigkeiten haben, lesen Sie zuerst den Abschnitt “Rhythmische Grundbausteine”. Dort erfahren Sie, welches Konzept meinem Rhythmus-Alphabet zugrunde liegt. Üben Sie zuerst die Handbewegungen für den Puls in einem Vierertakt und die rhythmischen Grundfiguren.
Die einzelnen rhythmischen Figuren finden Sie in den Tabellen unten, die ich aus meiner Dissertation entnommen habe.
Tipp:
Schreiben Sie die rhythmischen Grundfiguren in beliebiger Reihenfolge hintereinander und lesen Sie, was Sie aufgeschrieben haben. Vielleicht schaffen Sie es schon, Ihre selbstgeschriebenen Rhythmen zu klatschen, zu sprechen oder zu trommeln. Benutzen Sie als Temporeferenz ihre Lieblingsmusik oder ein Metronom oder einen Drumcomputer.
Rhythmische Grundbausteine
sind kleine Einheiten, die Sie als komplette Einheit einüben.
Die innovative Idee beim Rhythmus-Alphabet ist, dass Rhythmen aus Einheiten pro Puls zusammengesetzt werden – ähnlich wie Wörter aus Buchstaben zusammengesetzt sind. Nach einiger Übung kann man Rhythmen fließend lesen, schreiben und spielen.
Wenn die Achtelnote die kürzeste vorkommende Note ist, gibt es nur fünf Grundfiguren. Vier weitere Grundbausteine entstehen durch Haltebögen: dadurch kommen halbe Noten, punktierte Noten und Synkopen dazu.
Neun rhythmische Grundbausteine
genügen, um Rhythmen zu notieren, bei denen das kleinste Ereignis nicht kürzer als eine Achtelnote ist.
Es gibt 5 Bausteine im 1/4-Takt und 4 Bausteine im 2/4-Takt.
Der 1/4 Takt kommt in der musikalischen Praxis so gut wie nie vor.
In unserem Fall eignet er sich aber hervorragend, um das pulsweise Lesen zu trainieren. (a)
Im 2/4-Takt können Ereignisse die Pulsgrenzen überschreiten (b).
Dieses Problem löst man durch Haltebögen; eine verkürzte Schreibweise von Haltebögen sind Punktierungen (siehe die punktierte Schreibweise unter “neu”).
3/4-Takte, 4/4-Takte oder x/4-Takte lassen sich nach diesem Muster ebenfalls problemlos notieren.
a) 5 Grundbausteine für einen 1/4-Takt
Gesamtlänge: 1 Puls.
Ereignisdichte: maximal 2 gleich lange Ereignisse je Puls
führt zu folgenden rhythmischen Figuren:
b) 4 Grundbausteine für einen 2/4-Takt
Gesamtlänge: 2 Pulse.
Ereignisdichte: maximal 2 gleich lange Ereignisse je Puls
führen zu folgenden rhythmischen Figuren:
Die meisten Musikstücke kommen mit wenigen Bausteinen aus. Beispiel: Der WM-Hit 2014 Auf uns von Andreas Bourani besteht nur aus wenigen rhythmischen Bausteinen. Hier habe ich die Rhythmik des Liedes aufgeschrieben:
Auf uns – Rhythmik (pdf).
Hier können Sie das offizielle Video ansehen:
Um rhythmische Grundbausteine geht es auch in den Beiträgen
Punktierte Noten meistern
Rhythmus-Alphabet II – Sechzehntelnoten und
Rhythmus-Alphabet III – Dreiertakt.
Mein Rhythmus-Alphabet als pdf-Datei
zeigt auf zwei DIN-A4-Seiten fast alle für die musikalische Praxis relevanten rhythmischen Bausteine. Sie können das Rhythmus-Alphabet hier herunterladen und ausdrucken. Wer alle Bausteine geübt hat, sollte beim Spielen, Lesen und Schreiben von Musik mühelos alle rhythmischen Aufgaben meistern.
Rhythmus-Alphabet: Rhythmische Grundfiguren
Der Lohn der Mühe
erwartet die Fleißigen: Nach diesem Training können Sie jeden beliebigen Rhythmus spielen, lesen und aufschreiben, sofern er aus den oben gezeigten Bausteinen besteht.
Die Grundschule
wäre der ideale Ort, um Kinder an die Musik heranzuführen. Grundsätzliche musikalische Techniken wie das Rhythmus-Alphabet liessen sich ganz einfach mit der Lieblingsmusik der Schüler verbinden. Musikalische Grundausbildung wäre für die Gesellschaft extrem wichtig, so meine ich.
Mein Rhythmus-Alphabet wurde vom Lugert Verlag veröffentlicht.
In Heft 10 der Zeitschrift Popmusik in der Grundschule (POPig) findet sich der erste von drei Teilen.

Gutes Gelingen wünscht
Ihr
Bernd Michael Sommer



9 Trackbacks / Pingbacks
Kommentare sind deaktiviert.