Welche Eindrücke brachte ich von der didacta 2017 mit?
Die didacta
ist DIE Bildungsmesse. In diesem Jahr konnte ich mich mit einigen interessanten Gesprächspartnern unterhalten. Natürlich ging es mir vor allem um den Bereich Musik. Unter anderem war ich bei folgenden Verlagen zu Gast:
- Friedrich https://www.friedrich-verlag.de/
- Helbling https://www.helbling-verlag.de/
- Lugert http://www.lugert-verlag.de/
- Mildenberger https://www.mildenberger-verlag.de/
- Schott https://de.schott-music.com/
Strukturelle Probleme im schulischen Musikunterricht
sahen fast alle meine Gesprächspartner. Zu wenige Stunden stehen für den Musikunterricht zur Verfügung; zu viele Lehrer unterrichten “fachfremd” unter teilweise ungeeigneten Unterrichtsbedingungen. Das Fach Musik leidet unter geringe Akzeptanz bei Lehrern, Schülern und Lehrplanern.
Eine weitere Baustelle ist das Fehlen einer verbindlichen “musikalischen Alphabetisierung” für alle Schüler, um die Reste musikalischer Kultur nicht vollends im Taumel des Medienkonsums verfallen zu lassen. Wir waren uns einig: die Bildungsinstitutionen erkennen das Problem, können es aber (noch) nicht lösen.
Die Lehrpläne
für die Schulen sind teilweise mit musikfernen Themen überfrachtet; ein Berg musikfremder Inhalte erstickt das Üben musikalischer Kernkompetenzen. Die Entwicklung des musikalischen Gehörs und das praktische Musizieren mit Stimme und Körper müsste unbedingten Vorrang haben. “Echte” Musiklehrer statt fachfremder wären dafür nötig.
Meine Position
zum Thema Musikunterricht fand Anklang: “Die Gehörbildung sollte im Mittelpunkt stehen. Der Musikschüler soll kompetent mit Rhythmus, Ton, Klang und Notenschrift umgehen lernen. Die Notenschrift müsste allerdings so unterrichtet werden, dass sie auf der Basis des relativen Gehörs verstanden wird.”
Die Verlage versuchen offensichtlich, die musikalische Schulbildung zu verbessern. Einen Königsweg wird es bei der Verschiedenheit von Lernenden, Lehrenden und Lernbedingungen kaum geben. Umso mehr freue ich mich darüber, dass mein musikalisches Lernkonzept mit Bausteinen wie dem Rhythmus-Alphabet und der Intervallspirale anerkennenden Widerhall fand.
Am Ende des Tages
blieb die Rückschau auf viele angenehme Begegnungen und interessante Impulse. Ich bin gespannt, was daraus erwächst – und dankbar, dass die Verlage in ihren Anstrengungen um musikalische Bildung nicht aufgeben.
Ihr Bernd Michael Sommer